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Wieso, weshalb, warum ??

 

Der Traum meiner Jugend, die Welt zu umsegeln, habe und konnte ich aus verschiedenen Gründen nicht realisieren. Was lag näher als einen Teil der Welt auf Rädern mit einer „Landyacht“ zu befahren?

 

Angefixt durch eine populäre TV-Sendung, die Auswandern auf heimischen Fernsehern salonfähig machte, Monotonie im Job, eine sich übergreifende negative Stimmung im Land und dem Wunsch was anderes zu machen, waren der Cocktail zum Aussteigen auf Zeit.

 

Anfang 2007 erstand ich einen Mercedes LA 911 B ehem. BGS-Fahrzeug aus privater Hand. In ungezählten Std. habe ich das Fahrzeug in ein reisefertiges Fahrzeug umgebaut. Siehe Fotogalerie LA 911 B. Anfang April 2008 verschiffte ich es nach Halifax und flog am 27.04.2008 hinterher. Oneway.

 

Schnell war klar, dass der 911er zwar ein tolles Fahrzeug, mit jedoch für mich großen Nachteilen, ist. Im Groben folgende:

  • Das Nahverkehrsführerhaus lässt nur ein steiles sitzen zu. Das geht extrem auf den Rücken.

  • Trotz Dämmmaßnahmen ist es unerträglich laut.

  • Durch Einheitskoffer und der fälschlichen Meinung „Gewicht spielt keine Rolle“ sind knapp 11 Tonnen, reisefertig, für den Motor übertrieben.

  • Jeder Hügel/Berg ist eine Herausforderung. Running Gag: „Stau ist nur vorne schön“

 

In den kommenden 2,5 Jahren und 93.000 Km reifte der Gedanke immer weiter, einen leichten, schnelleren, leiseren und bequemeren LKW zu bauen. Auch wusste ich nun was ich brauche und auf was ich verzichten will/kann.

 

Der Verkauf vom 911er gestaltete sich langwierig. Der Käufermarkt ist sehr überschaubar und mengenmäßig total diametral zu den Glotzern, Besserwissern und unerträglichen Dummschwätzern. Heute fährt der 911er in Bad Oeynhausen und ist in wirklich guten Händen.

 

Ein Mann, ein Wort! In einer Oldtimerzeitschrift löste ein Privatmann seine Feuerwehrsammlung auf. U. a. bot er dort den Mercedes 813 an. Sagenhafte 17365 Km, TÜV neu und für das Alter und besonders der Baureihe kaum Rost. Da er sogar noch aus dem letzten Produktionsmonat ist, wurden wir uns binnen einer Stunde einig.

Ohne großen „Druck im Rücken“ - es stand keine geplante Reise an - baute ich den 813er um. Siehe Fotogalerie LP 813. Für den Umbau benötigte ich mehr als 5 Jahre, da ich mir immer wieder eine Auszeit genommen habe. Das ursprünglich kalkulierte Budget wurde durch Verbesserungen, Verschönerungen und im Vorfeld falsch eingeschätzte Kosten bei weitem gesprengt. Nicht zu verachten ist die Zeit die durch Planung, insbesondere Beschaffung von Teilen und Planänderungen in der Bauphase einfach nur so davon läuft.

 

Mein Fazit: Nachdem ich nun den zweiten Wagen aufgebaut habe: Nie wieder. Auch wenn das Ergebnis meine ursprüngliche Erwartung und Planung (über) trifft, ist es extrem zeitaufwändig. Ohne meine sehr guten Einkaufsmöglichkeiten, der vorhandenen LKW-Werkstatt, einer vorhandenen Schlosserei und meiner handwerklichen Ausbildung hätte ich vermutlich irgendwann abgebrochen. Entweder neu/gebraucht kaufen und sich arrangieren oder einen Wohnwagen auf ein Fahrgestell „spaxen“. Ich meine, dass ohne oben beschriebene Infrastruktur, das Erstellen eines solchen Wagens nur mit einem hohem Leidenspotential zu bewerkstelligen ist.